

Îsern Künec (Übersetzung)
Der eiserne König Es war ein kühner König der nimmer bezwungen wurde,
In vielen großen Liedern wurde der Recke besungen.
Golden war sein Haar und so war seine Krone,
Da mit leuchtendem Stolze saß er auf seinem Throne. Vor ihm verneigten sich fürchtend alle edlen Recken.
Seine unendliche Macht erquickte alle.
Alle seine Feinde schlug er in die Flucht,
Ihm von ganzem Herzen wünschten sie Siechtum un

Der Baum des Lichts
Heut’ Nacht singt dir der Wind ein Lied In silbergold’nem Ton. Die Straße ist in Gold getaucht, Des Tages Klang schon aufgebraucht, Gebiert der Stille Lohn. Ich sitze hier auf kaltem Stein Vor deines Fensters Blick. Der Mond scheint still auf mich hernieder, Kaltes Licht auf meine Glieder, Der Schlaf ruft mich zurück. Doch wanderte ich heut’ zu dir Und blicke fromm hinauf, Ein stummes Lied dir leise singend, Mit harten Winters Kälte ringend, Doch nehm’ ich sie in Kauf. Der We


Die Legende vom Wimmernden Wischer
Um 1473 lebte in Florenz der Maler und Zeichner Giovanni de Unto. Er hatte einen Schüler, Edoardo delle Presa. Dieser war ein talentierter Lehrling und Giovanni wusste, dass dieser ihn einmal weit übertreffen würde. Stets war er besonders von Edoardos zeichnerischen Qualitäten beeindruckt, störte sich jedoch an einem gravierenden technischen Fehler: delle Presa hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, die Schattierungen seiner Kohlezeichnungen durch Wischen zu erzeugen. Da die

Am Ufer
An flachem Ufer, am Rande der Welt, Steht ein einsamer Mann. Steht und starrt in die Ferne hinaus, In die Tiefe, die er nur erblicken kann, In der Hoffnung, dass er fällt. Leise umspült die schäumende Gischt Seinen nackten Fuß. Zieht ihn mit tausenden Wellenhänden, Lockt ihn mit feuchtem, salzigem Kuss, Der jeden Kummer verwischt. Im Sande versinken seine Tränen, Traurig blickt er zurück, Als er sich weinend den Wellen gibt, Gezogen vom Seufzen nach ewigem Glück, Vom immerwäh